Parolen für den Schutz der Biodiversität und gegen die BVG-Reform gefasst
An ihrem Parteitag fasste die Sozialdemokratische Partei (SP) des Kantons Glarus die Parolen für die nationalen Vorlagen vom 22. September. Am Abstimmungssonntag finden zudem Gemeinderatswahlen in Glarus Nord und Glarus statt.
Am gut besuchten Kantonalparteitag im Stadthof Glarus standen erneut die Umwelt und die soziale Sicherheit im Zentrum. Die Biodiversitätsinitiative stellte die lokale Kampagnenleiterin, Barbara Fierz, vor: «Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder ausgestorben. Im Glarner Talboden herrscht ein grosser Mangel an Biodiversität.» Die Versammlung interessierte sich besonders für die Rolle der Landwirtschaft, weil diese gegen die Vorlage ist. Laut Fierz ist die landwirtschaftliche Produktion auf die Biodiversität angewiesen, weshalb die Bauern bei einem Ja gezielte finanzielle Unterstützung erhalten. Die Anwesenden beschlossen nach der Diskussion einstimmig die Ja-Parole für die Biodiversitätsinitiative.
Braucht es: Die SP sagt Ja zur Biodiversitätsinitiative, damit die landwirtschaftliche Produktion auch in Zukunft möglich ist. Bild: James Wainscoat | unsplash.com
Nein zum BVG-Referendum
Auch am 22. September geht es wieder um die soziale Sicherheit und die Kaufkraft der Menschen in der Schweiz. Am Parteitag stellte Werner Kälin, Landrat und Sekretär der SP60+, die BVG-Reform vor: «70’000 Personen würden bei einer Annahme neu versicherungspflichtig. 30’000 Versicherte hätten einen höher versicherten Lohn. Was sich gut anhört, ist eine regelrechte Mogelpackung.» Davon betroffen sind laut SP-NatinalrätiSamira Marti insbesondere Frauen, die später Anspruch auf Ergänzungsleistungen (EL) hätten. Diese würden im Erwerbsleben neu BVG-Beiträge bezahlen und deshalb eine kleine BVG-Rente in Aussicht haben, dafür aber weniger EL erhalten.» In der Debatte wurde klar, dass die berufliche Vorsorge zwar eine tragende Säule des schweizerischen Dreisäulenkonzepts ist, sich aber nicht für die Existenzsicherung eignet, wie es die vorliegende BVG-Reform vorgibt. Dafür ist die AHV, die staatliche Vorsorge, vorgesehen. Die SP fasste einstimmig die Nein-Parole zur BVG-Reform.
Braucht es nicht: Die SP sagt Nein zur BVG-Reform, weil sie mehr Geld verlangt und tiefere Renten ausrichtet. Bild: Frantisek Krejci | pixabay.com
Gemeinderatswahlen in Glarus und Glarus Nord
Am Abstimmungssonntag stehen auch Gemeinderatswahlen in zwei Glarner Gemeinden an. Die Kandidaten für den Gemeinderat Glarus, der parteilose Philipp Langlotz und der FDP-Mann Remo Goethe, stellen sich am kommenden Samstag beim rot-grünen Brunch im Musikpavillon Netstal den Fragen der Interessierten. Der Anlass beginnt um 9 Uhr und ist öffentlich. Danach gibt die Ortssektion Glarus ihre Wahlempfehlung ab. In Glarus Nord kandidiert die SP mit Christoph Zwicky aus Obstalden: «Ich will die Gemeinde Glarus Nord für die Menschen und die SP aktiv mitgestalten und zu einem positiven sozialen Zusammenleben beitragen», sagt der 45-jährige Fachstellenleiter Umwelt und Energie sowie Präsident der Genossame Obstalden.$
#üüsbruuchts: Christoph Zwicky kandidiert am 22. September 2024 als Gemeinderatskandidat in Glarus Nord.