CSD, Pride und queer – sonst noch was?

Diese Woche jährt sich der Christopher Street Day (CSD) zum 55. Mal. Er erinnert an einen Protest, der am 28. Juni 1969 erwachte – ein Aufstand Homosexueller und anderer Minderheiten gegen Willkür.

Der sechstätige Aufstand ging als Stonewall in die Geschichte ein – ausgelöst durch eine Razzia im «Stonewall Inn». Die Mafia kontrollierte die queere Bar und machte mit Menschen am Rande der Gesellschaft Geld. Menschen, die in etablierten Lokalen keinen Zugang hatten: obdachlose Jugendliche, Dragqueens, schwule Sexarbeiter – damals und dort in den Augen der gesellschaftlichen Mehrheit besonders verachtenswerte Menschen.

Fröhlich-kämpferisches Gedenken

Inzwischen erinnern auf der ganzen Welt Prides an den Befreiungsschlag für Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität benachteiligt sind. Das Wort «Pride» beschreibt den selbstachtenden und stolzen Umgang mit der eigenen Identität.

Durch die Stonewall-Unruhen etablierte sich in der Community eine Gruppenidentität. Von da an gewann sie an sozialem Einfluss. Heute sind die Prides eine Rückbesinnung auf die Verbindung unter queeren Menschen und dadurch ein kollektives politisches Statement gegen Queerfeindlichkeit.

Pride-Monat im Glarnerland

Die meisten Prides finden im Juni, dem soganannten «Pride Month», statt. Die vom Glarnerland aus am nächsten gelegenen Prides sind die Kuhr Pride in Chur sowie das Zurich Pride Festival und der antikapitalistische CSD Zürich. Alle drei haben dieses Jahr bereits stattgefunden.

Im Glarnerland gibt es zwar (noch) keine Pride, doch stehen demnächst zwei kleine, aber feine Veranstaltungen an:

QUEER PUB QUIZ AM 29. JUNI 2024
Die Jungen Grünen veranstalten in der UFO Bar Glarus ein Pub Quiz zur Feier des Christopher Street Day.
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240 JAHRE HEINRICH HÖSSLI AM 10. AUGUST 2024
Kleine Feier zum 240. Geburtstag des Glarner Vorkämpfers für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Liebe.
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Quersicht der SP Kanton Glarus

Der Ausdruck «queer» stammt vom deutschen Wort «quer» ab und ist ein Sammelbegriff für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, und für Geschlechtsidentitäten, nicht binär sind. Queere Sozialdemokrat:innen können gratis Mitglied der SP queer werden.

An den Landratswahlen 2022 hat die SP Kanton Glarus mit mehreren queeren Kandidat:innen teilgenommen, u. a. mit vier homosexuellen Männern.

Für die SP Kanton Glarus stehen auch im Zusammenhang mit dem CSD und der queeren Community die Gleichstellung und die Gerechtigkeit im Zentrum. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf die Intersektionalität.

Dabei handelt es sich um die Mehrfachbenachteiligung von Personen, die gleichzeitig von unterschiedlichen Diskriminierungsformen betroffen sind – zum Beispiel aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung oder Identität, ihrer Gesundheit, ihrer finanziellen oder familiären Situation.

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