Ideen für die Innenstadt

Die SP Ortssektion Glarus hat am Mitwirkungsverfahren für die Innenstadtentwicklung im Hauptort teilgenommen. Die Eingabe ist heute im Rahmen einer Kulturblog-Serie auf der Glarner Agenda erschienen.
Attraktives Stadtleben gestalten
Wir beantragen, dass in der Studie geprüft wird, wie die Gemeinde Glarus ein attraktives Stadtleben unterstützen kann.
Ein lebendiges und attraktives Stadtleben mit vielfältigen Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten reduziert Fahrten mit dem Motorfahrzeug in auswärtige Einkaufszentren und erhöht die Wertschöpfung im Kantonshauptort. Die Einwohner:innen fühlen sich in Glarus mit vielen Begegnungszonen, grüner Innenstadt und einem vielfältigen Angebot wohler und verbringen mehr Zeit an ihrem Wohn- oder Arbeitsort.
Insbesondere sind die Einwohner:innen der Quartiere und Ortsteile in der Gemeinde Glarus auf die Vorteile des autofreien Einkaufens und Pendelns aufmerksam zu machen, um den Ziel-/Quellverkehr bewusst zu reduzieren – zum Beispiel mit identitätsstiftenden Elementen wie einem Glarner Einkaufstrolley (cool) oder einem Glarner/Netstaler/Riedener/Ennendaner Regenschirm/-schutz (stilvoll). Werden solche Elemente benutzt, prägen auch sie das Stadtbild mit. Zudem kann das einheimische Gewerbe an der Produktion bzw. Bereitstellung solcher Elemente beteiligt werden.

Mitfahrgelegenheiten aktiv fördern
Wir beantragen, im Rahmen der Studie zu prüfen, welche Massnahmen die Gemeinde zur besseren Auslastung der durchfahrenden Motorfahrzeuge treffen kann.Der durchschnittliche Besetzungsgrad eines Motorfahrzeugs liegt unter zwei Personen (1,6 Personen total / 1,1 Personen beim Pendeln). Das verbraucht viel unnötigen Platz und verursacht unnötige Emissionen. Eine bessere Auslastung von Personenwagen führt zur Reduktion des durchschnittlichen Tagesverkehrs (aktuell: 20’000 Fahrten pro Tag) durch den Kantonshauptort und kann zum Beispiel durch digitale Ridesharing-Angebote erreicht werden. Bis (und damit) die Menschen bzw. private Anbieter soweit sind, eignen sich niederschwellige Massnahmen.Insbesondere sollte der bereits umgesetzte Ansatz der Klöntaler «Mitfahrbänggli» ausgeweitet werden – zum Beispiel mit zwei bis drei «Stationen» entlang der Kantonsstrasse und ebenso in den Quartieren und Ortsteilen. Wichtig ist, dass die «Stationen» auch vor Regen und Hitze schützen. An einem solchen Projekt kann nicht nur das lokale Gewerbe (z.B. Schreinereien, Metallbaufirmen) beteiligt werden. Es hat auch Signalwirkung bzw. Potenzial für die kantonsweite Umsetzung eines solchen unkomplizierten Mitfahrangebots, von dem die Einwohner:innen aller drei Gemeinden sowie die Gäste bzw. der Tourismus (Image) profitieren.

Anregung
Im Übrigen teilen wir die Anregung anderer Organisationen, dass die Rahmenbedingungen des Kantons hinterfragt werden sollten. Eine zukunftsorientierte Innenstadtentwicklung ist nur möglich, wenn die Gesamtsituation inklusive der Hauptstrasse berücksichtigt wird. Wir empfehlen, dass trotz dieser Rahmenbedingungen in der Studie aufgezeigt wird, was für die Menschen in Glarus gewonnen werden könnte, wenn man diese Auflagen öffnet, um Denkverbote zu vermeiden. Idealerweise profitiert auch der Kanton von dieser Studie und kann sich ein Bild über die Chancen einer ruhigen und entspannteren Innenstadt machen.
Quelle: Glarner Agenda, Kulturblog